Gastbeitrag zu Teambuilding

von jobperform® – Wolfgang Natzke

 

Irrtümer im Teamverständnis: „Wir sitzen doch alle in einem Boot“ – dieser Satz wird gern und häufig benutzt, wenn es um die Beschwörung von Gemeinsamkeit und Zusammenhalt im beruflichen aber auch privaten Kontext geht.

 

Stellen Sie sich ein Achter Ruderboot vor, in dem jeweils vier Ruderer in die eine Richtung schauen und die anderen vier Ruderer in die entgegengesetzte Richtung. Erst durch ein Umsetzen von vier Mitgliedern und dem damit verbunden „Perspektivenwechsel“ wird dieses Team überhaupt handlungsfähig.

 

So jetzt stimmt aber alles – oder? Das Team sitzt gemeinsam im Achter, die Sichtweisen stimmen, aber sie kommen dem Ziel nicht näher, denn das „Handwerkszeug“, die Ruder, fehlen.

 

Also ist es durchaus nicht damit getan, gemeinsam in einem Boot zu sitzen.
Es bedarf mehr – sehr viel mehr – um ein Team zu werden!

 

Was aber macht eine Gruppe von Menschen eigentlich zu einem Team?

Ein Team ist eine Arbeitsgruppe,

  • die unter Nutzung der unterschiedlichen Ressourcen ihrer Mitglieder
  • an einem gemeinsamen oder mehreren gemeinsamen Ziel(en) arbeitet
  • dies in einer geregelten, strukturierten und organisierten Form tut und
  • über diese Struktur und Organisation (kontinuierlich) reflektiert.

 

Das bedeutet, eine Gruppe von „Individualisten“ ist noch lange kein Garant für ein erfolgreiches Team.

 

Was genau unterscheidet eine Gruppe von einem Team?

Folgende Fragestellungen können Ihnen dabei helfen, die Abgrenzung zueinander noch sehr viel deutlicher zu machen:

  • Wie gestaltet sich die Organisation?
    Gruppe: Locker und unverbindlich
    Team: Straff und verbindlich
  • Welche Ziele existieren?
    Gruppe: Verfolgung unterschiedliche Ziele
    Team: Alle verfolgen dasselbe Ziel
  • Was hat Priorität?
    Gruppe: Gruppenzugehörigkeit ist unwichtig
    Team: Teamzugehörigkeit hat erste Priorität
  • Welche Interessen werden verfolgt?
    Gruppe: Häufig Eigeninteressen
    Team: Alle „ziehen an einem Strang“
  • Woher kommt die Motivation?
    Gruppe: Kommt von außen (Ich muss!)
    Team: Kommt von innen (Ich will!)
  • Wo ist der Wettbewerb?
    Gruppe: Vereinzelte Konkurrenz untereinander
    Team: Konkurrenz ist nach außen gerichtet
  • Wie wird kommuniziert?
    Gruppe: Sowohl offen als auch verdeckt
    Team: Offen mit Feedback
  • Wem wird vertraut?
    Gruppe: Wenig untereinander und in die Gruppe
    Team: Stark untereinander und in das Team

 

 

Sie ahnen es schon, ein erfolgreiches Team muss – wie vieles im Leben – mühsam entwickelt werden. Das bedeutet per se die Bereitschaft für harte Arbeit und viel Engagement in sich und ins Team.

 

Meine erschreckende Erfahrung aus der Praxis ist die, viele Teams liegen weit unter ihrem möglichen Leitungsniveau, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes verwahrlosen.

 

Lassen Sie das nicht zu, investieren Sie in das Team – es lohnt sich immer!
Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen und Anmerkungen.

 

 

Mit herzlichem Gruß,
Ihr Wolfgang Natzke

 

[der Mensch macht’s!] – speziell in der Teamentwicklung
http://www.job-perform.com/training/teamentwicklung